Zu sehen, wie eine Wiedereingliederung den Betroffenen Aufschwung gibt, macht uns glücklich.
Daniel Inderbitzin
Inderbitzin AG,
Mitglied der Geschäftsleitung
Daniel Inderbitzin
Inderbitzin AG,
Mitglied der Geschäftsleitung
Seit 40 Jahren beschäftigt die Inderbitzin AG aus Muotathal Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Deren Wunsch, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren, wird damit sehr oft Wirklichkeit.
Bei der Inderbitzin AG stehen Werte wie Vertrauen und gegenseitige Unterstützung besonders im Fokus. Bereits seit vier Jahrzehnten besteht das Team des Muotathaler Familienunternehmens auch aus Personen, die sich aufgrund einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung wieder in der Arbeitswelt zurechtfinden müssen – stets mit dem Ziel der Wiedereingliederung in der Gesellschaft. Bis es soweit ist, stehen ihnen die Arbeitskolleginnen und -kollegen zur Seite.
Seine Gesundheit schätzen
Aktuell beschäftigt die Inderbitzin AG acht Personen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung. Eine davon ist Melk Bürgler. Als er 1999 bei der Inderbitzin AG angestellt wurde, konnte er noch selbständig laufen. Heute ist seine Muskelkrankheit zu fortgeschritten, so dass er seinen elektrischen Rollstuhl benötigt. Da der Produktionsstandort der Inderbitzin AG in Ried-Muotathal jedoch rollstuhlgerecht ausgebaut ist, kein Problem. Melk Bürgler hat sich zwischenzeitlich zum CAD-Zeichner umschulen lassen. «Er ist unverzichtbar für unsere Firma», erzählt Stefanie Strüby-Inderbitzin, Mitglied der Geschäftsleitung und Personalverantwortliche der Firma. «Wir schätzen Melk und seine Arbeit sehr und sind immer wieder überwältigt, wie positiv er durchs Leben geht – eine grosse Bereicherung für das ganze Team.»
Generell beeinflusse die Zusammenarbeit mit Menschen, die beeinträchtigt, krank oder jeden Tag unter Schmerzen den Tag meistern, alle Mitarbeitenden und deren Denkweise, lasse einen demütig werden und sich glücklicher schätzen in Bezug auf die eigene Gesundheit.
Selbständiges Arbeiten nach kurzer Zeit
Während Melk Bürgler komplexere Arbeiten verrichtet, führen gesundheitlich beeinträchtigte Personen bei der Inderbitzin AG im Normalfall eher einfache Montage-Arbeiten an Metallkomponenten aus. «Dabei spielt der Zeitdruck keine zentrale Rolle und nach einer gewissen Einarbeitungszeit arbeiten sie sehr selbständig», freut sich Stefanie Strüby-Inderbitzin.
Die Inderbitzin AG hat mit der Eingliederung von gesundheitlich beeinträchtigten Menschen gute Erfahrungen gemacht. Beschönigen will sie es trotzdem nicht. So gab es schon Fälle, da musste die Zusammenarbeit beim ersten Arbeitsversuch oder aufgrund einer Verschlechterung der Krankheit beendet werden. Auch ein bürokratischer Initialaufwand gehört dazu – doch dieser ist überschaubar. «Wir werden von der IV Stelle Schwyz und den Job Coaches gut unterstützt und haben genug Zeit, die Person und ihre Fähigkeiten kennenzulernen», erklärt Stefanie Strüby-Inderbitzin.
Im Vergleich dazu sei der Mehrwert enorm. «Bei einer geglückten Wiedereingliederung gewinnen die betroffenen Personen an Selbstbewusstsein, weil sie wieder in der Gesellschaft integriert sind und gebraucht werden. Zu sehen, wie ihnen die Arbeit, der Kontakt zu anderen Menschen und ein geregelter Rhythmus Aufschwung gibt, ist bereichernd und macht uns glücklich.»
Ein bürokratischer Initialaufwand gehört dazu – doch dieser ist überschaubar.
Seit 1983 ist die Inderbitzin AG ein führendes Unternehmen im Bereich Metallbearbeitung für Möbel, Design, Innenausbau und Ladenbau. Von der betriebsinternen Konstruktion über die Fertigung und Montage bis hin zur Oberflächenveredelung: Das traditionelle Familienunternehmen deckt dank langjährigem Know-how und modernsten Technologien sämtliche Produktionsschritte für seine internationalen Grosskunden ab. Dies am Standort Muotathal, wo die Inderbitzin AG 63 Mitarbeitende beschäftigt.