«Alle machen mit und unterstützen sich gegenseitig.»

Seit 2011 engagiert sich die Powder Company für die Wiedereingliederung von Menschen mit einer Beeinträchtigung. Die Einsiedler Kosmetikfirma gibt Personen mit psychischen oder körperlichen Problemen eine Chance, zurück ins Berufsleben zu finden. Die Mitarbeitenden und der Geschäftsführer Alexander Zurkinden betrachten Menschen mit einer Beeinträchtigung als vollwertige Mitarbeitende und setzen sie dementsprechend ein.

In der Powder Company arbeiten aktuell rund 60 Personen, vier davon mit einer Beeinträchtigung. Alle vier sind zu 100 Prozent beschäftigt – drei in der Produktion, eine in der Logistik. Die Firma bietet der IV-Stelle Schwyz permanent Testarbeitsplätze an und verhalf bereits mehreren Menschen mit körperlichen oder kognitiven Behinderungen zu einem Praktikumsplatz. In etwa der Hälfte der Fälle konnte die Powder Company sogar einen festen Arbeitsplatz anbieten.
Von der IV wird im Voraus das Fähigkeitsspektrum der Menschen mit einer Beeinträchtigung abgeklärt und im Arbeitsumfeld getestet. So können die Mitarbeitenden je nach Beeinträchtigung in ihrem eigenen Tempo und auf ihrem individuellen Leistungsniveau arbeiten. Die auszuführenden Tätigkeiten werden den persönlichen Ressourcen angepasst.

Es geht darum, den Leuten eine Chance zu geben.

Gegenseitige Unterstützung
Die Powder Company zeigt grosses Engagement: Die Mitarbeitenden unterstützen die jeweilige Person mit einer Beeinträchtigung in allen Bereichen. «Es geht darum, den Leuten eine Chance zu geben», sagt Alexander Zurkinden. «Bisher haben wir damit super Erfahrungen gemacht.» Der Nutzen einer Wiedereingliederung ist auf diversen Ebenen und für alle Akteure ersichtlich.
Das Engagement gegenüber beeinträchtigten Personen werde intern geschätzt: «Alle machen mit und unterstützen sich gegenseitig», so Alexander Zurkinden. Und für Menschen, die eingegliedert werden, ist es enorm wichtig, dass sie sich im Team willkommen fühlen. Die vier Mitarbeiter mit einer Beeinträchtigung sind bestens im Produktionsumfeld integriert und können sich so weiterentwickeln. Sie sind zuverlässig, leisten grossen Einsatz und «können mehr, als man ihnen zutraut.» Zu Beginn ist eine Betreuung und Begleitung der beeinträchtigten Arbeitskräfte nötig, nach einer Weile nur noch kleine Unterstützungen.

Die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen ist hochmotivierend.

«Wir sehen, dass sie aufblühen.»
«Unsere Tätigkeit bietet sich für die Eingliederung an, da wir viele einfache und sich wiederholende Aufgaben ausführen», erklärt der Geschäftsführer. Die Einsiedler Firma stellt kosmetische und pharmazeutische Produkte – Puder und Salze – für Kunden wie Nivea, Nestlé und viele andere her. Die Produktion dieser Nischenprodukte ermöglicht die Anstellung von Menschen mit körperlichen oder psychischen Problemen. Denn durch einen tiefen Automatisierungsgrad ist viel Handarbeit mit repetitiven Tätigkeiten nötig, dazu hält sich der EDV-Einsatz in Grenzen. Laut Alexander Zurkinden komme der Arbeitseinsatz natürlich auch auf die jeweilige Beeinträchtigung an, denn Sicherheits- und Qualitätsaspekte müssen gewahrt werden.
Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen bezeichnet Alexander Zurkinden als hochmotivierend. «Sie sind vollwertige Angestellte», bemerkt er. «Die Tatsache, dass sie arbeiten, ist positiv für sie – wir sehen, dass sie aufblühen.»

Die Powder Company erhielt 2016 den Eingliederungspreis «Chapeau» des Vereins Netzwerk Arbeit. Ein Preis für Unternehmen aus dem Kanton Schwyz, die sich durch vorbildliche Integrationsarbeit für Menschen mit einer Beeinträchtigung auszeichnen. Eine grosse Anerkennung für das nachhaltige Engagement der Einsiedler Kosmetikfirma.