Herbstanlass 2025 zu Früherfassung, Frühintervention und Wiedereingliederung
Am Mittwoch 22. Oktober 2025 fand der Herbstanlass des Vereins Netzwerk Arbeit bei der Ausgleichskasse / IV-Stelle in Schwyz statt.
Netzwerk Arbeit Kanton Schwyz hat mit seinem öffentlichen Herbstanlass die aktuellen Herausforderungen und Lösungen rund um die Rückkehr an den Arbeitsplatz beleuchtet. Im Fokus standen die entscheidende Rolle von Früherfassung, gezielter Frühintervention und erfolgreicher schrittweiser Wiedereingliederung. Zudem wurden praxistaugliche Instrumente für Arbeitgeber vorgestellt, die den betroffenen Mitarbeitenden direkt zugutekommen. Rund 90 Teilnehmende aus Wirtschaft, Medizin und Sozialversicherungen folgten den Referaten mit grossem Interesse und nutzten die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
Als Gastgeber des Abends versteht sich der Verein Netzwerk Arbeit Kanton Schwyz als zentraler Brückenbauer zwischen Arbeitgebern, betroffenen Mitarbeitenden, der Medizin und den Sozialversicherungen. Der Verein informiert, berät und koordiniert gezielt, um Hürden abzubauen, Orientierung zu bieten und Wiedereingliederungen frühzeitig sowie koordiniert anzugehen. Der jährliche Herbstanlass dient dabei als Plattform, um wichtige Themen aufzugreifen, Fachwissen zu bündeln und Interessierte mit fundierten Informationen zu versorgen. Der Abend fand seinen Ausklang in angeregten Gesprächen während des anschliessenden Apéro riche.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden effektive Werkzeuge vorgestellt und diskutiert, die Arbeitgebern dabei helfen, den Wiedereinstieg strukturiert zu planen und zu begleiten. Diese Instrumente fördern die Transparenz bezüglich Erwartungen, Tempo und Aufgabenverteilung und unterstützen so gleichermassen Arbeitgebende und betroffene Mitarbeitende. Ein bewährtes Beispiel ist „reWork“, ein Angebot von Compasso, der Schweizerischen Fachstelle für betriebliches Gesundheitsmanagement und berufliche Eingliederung. Das Netzwerk Arbeit Kanton Schwyz setzt reWork bei Bedarf als eines von mehreren etablierten Instrumenten in der Beratung ein und bietet hierzu entsprechende Workshops an.
Medizinisch entscheidend ist für Referentin Dr. med. Deborah Wyss vom RAD Zentralschweiz, was alltagsnah umsetzbar ist: kleine, gut begründete Leistungssteigerungen, realistische Wochenziele und regelmässige Abstimmungen. Zudem müssten psychosoziale Risikofaktoren stets mit bedacht werden.
Madeleine von Arx, Geschäftsführerin von Compasso, hob hervor, dass Teilarbeitsfähigkeit weit mehr als nur ein „halber Job“ sei. Aus Sicht des betrieblichen Gesundheitsmanagements ist sie ein strukturiertes Wiedereinstiegsmodell, von dem Unternehmen und Mitarbeitende profitieren, wenn Ziele, nächste Schritte und Zuständigkeiten klar definiert sind. Besonders bei häufigen Kurzabsenzen ermögliche ein systematisches Absenzenmonitoring frühes Handeln.
Ueli Gwerder, HR-Verantwortlicher bei Victorinox, ergänzte die Perspektive der Praxis. Er schilderte, wie ein klarer Fahrplan und transparente Kommunikation Unsicherheiten abbauen und Vertrauen schaffen können – die Basis für eine nachhaltige Rückkehr an den Arbeitsplatz und eine konkrete Umsetzbarkeit im Betrieb.
Der Herbstanlass des Netzwerk Arbeit Kanton Schwyz unterstrich eindrucksvoll, dass Früherfassung und gezielte Intervention nicht nur die Belastungen für Betroffene reduzieren, sondern auch Unternehmen messbare Vorteile bringen. Praxisnahe Instrumente wie reWork ermöglichen eine effektive und kosteneffiziente Wiedereingliederung, wie diverse Fallbeispiele belegen. Der Verein bekräftigt damit seine Rolle als unverzichtbarer Partner im Kanton, der sich engagiert für die Förderung gesunder und nachhaltiger Arbeitsverhältnisse einsetzt und den Dialog zwischen allen Akteuren fördert.