50+: Mit älteren Arbeitnehmenden den Fachkräftemangel abfedern?
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Der Nationalrat und Präsident des Vereins Netzwerk Arbeit, Alois Gmür, begrüsste die Gäste am Dienstag, 18. Oktober 2022 in Küssnacht zum alljährlichen Herbstanlass.
Der Personalmangel zieht sich durch alle Branchen. Seit Beginn der Datenerhebung vor knapp zwanzig Jahren gab es Ende Mai 2022 erstmals mehr offene Stellen als arbeitslose Personen. Im Zentrum der Schweizer Fachkräftepolitik steht deshalb die Förderung und Ausschöpfung des inländischen Fachkräftepotenzials. Es sollen gute Bedingungen geschaffen werden für eine Erwerbstätigkeit bis zum Rentenalter und darüber hinaus.
Beim NWA-Anlass ging es um die Frage: «Lässt sich mit älteren Arbeitnehmenden den Fachkräftemangel abfedern»? Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen sowie Personalverantwortlichen der Schwyzer KMU wurde aufgezeigt, welche Bestrebungen die Politik, die Wirtschaft und die öffentliche Verwaltung unternehmen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Anhand von konkreten Beispielen wurde aufgezeigt, was seitens verantwortungsbewusster Unternehmen und der Sozialversicherungen konkret unternommen wird, um ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu unterstützen und zu fördern, damit diese ihre Arbeitsplatzfähigkeit sichern und ausbauen können.
Zu Beginn der Veranstaltung präsentierte der Chefökonom des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, Dr. Simon Wey, das Arbeitgebernetzwerk «focus 50+». Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen werden dahingehend unterstützt, die Arbeitsmarktfähigkeit von älteren Mitarbeitenden zu erhöhen und die erfolgreiche Zusammenarbeit der Generationen in der Wirtschaft zu fördern. Zudem wurde aufgezeigt, welche Anreize geschaffen werden müssen, um über das ordentliche Pensionsalter hinaus weiterzuarbeiten.
Eindrücklich konnte Robert Heinzer, Personalchef der Victorinox AG, demonstrieren, wie es der Victorinox AG gelingt, besonders auch Mitarbeitende über 50 langfristig im Unternehmen zu halten. Dabei gilt es zahlreiche Berufsfelder zu berücksichtigen und individuell die Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeitenden weiterzuentwickeln. Mit Hilfe von diversen Schulungsprogrammen, digitalen Lehrgängen und Coachings werden die einzelnen Mitarbeitenden gefördert und das Unternehmen langfristig gestärkt.
Zur Abrundung präsentierten der Vorsteher des Amts für Arbeit, Hubert Helbling und der IV-Abteilungsleiter, Ueli Häcki, die vielseitigen Begleit- und Unterstützungsangeboten der Arbeitslosen- und der Invalidenversicherung. In der abschliessenden Fragerunde wurden weitere Voten des Publikums diskutiert.
Der Moderator und Geschäftsleiter der Ausgleichskasse/IV-Stelle, Andreas Dummermuth, beendete nach rund zwei informativen Stunden den offiziellen Teil des NWA-Herbstanlasses und lud zum reichhaltigen Apéro.
Ueli Häcki
IV-Abteilungsleiter